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ÖTSM, AMPFING (D), 25.05.2011

ÖTSM: E10 oder Wie Biosprit den Kartsport zur Lotterie macht

Die ÖTSM traf sich zu Saisonlauf 2 im bayerischen Ampfing und eigentlich war es die Wettervorhersage die so manchen auf Überraschungen hoffen ließ. Doch die große Überraschung war schon lange Zeit vorher vom deutschen Bundestag in die Wege geleitet worden. Eurosuper E10 hieß der rennbestimmende Faktor im samstäglichen 6h Rennen oder dem was davon übrig blieb.

Text: Georg Gruber, Fotos: Hannes XL Gsell


Zunächst der Reihe nach. Bei tollem Wetter liefen das freie Training und auch das Qualifying noch großteils problemlos. PKR mit Siegi Perchtold am Steuer holte die Poleposition vor Hörle Krone Hit (Manuel Tenschert) und Brenntag p.b. HKS (Markus Haimbuchner). PKR konnte auch gleich am Start wegziehen und die Führung bis zur 5 Runde halten, dann mussten die Steirer an die Box wegen eines Kettenschadens. Danach ging es Schlag auf Schlag. Zunächst erwischte es SRT, nach den Tankstops Brenntag und andere Teams.



Und seit dem SRT–Defekt war Christian Konrad alarmiert. Während des 4. Turns rief Konrad dann alle Teamchefs zusammen um das Problem zu diskutieren und Lösungen zu suchen. Denn in der üblichen Hast hatte man versehentlich Eurosuper E10 für die Tankstelle an der Rennstrecke eingekauft und genau da lag das Problem. Der hohe Biospritanteil setzte den Gummidichtungen und Schläuchen massiv zu. Womit sich die Frage auftut: Wenn Biotreibstoff so aggressiv ist, wie sehr „bio“ ist er dann eigentlich.
Die überwältigende Mehrheit der Teamchefs stimmte für den Vorschlag Konrads das Rennen abzubrechen und das Ergebnis zu annullieren. Sigi und Christian Konrad waren sich aber einig: „Wenn wir als Veranstalter Sprit zur Verfügung stellen, der aus unserem Rennen eine Lotterie macht, dann ist es besser abzubrechen und Verlust zu schreiben, als hier die Grundlagen des Motorsports zu missachten. Heute hätte derjenige gewonnen, dessen Gummiteile im Benzinförderbereich am längsten gehalten hätten, aber sicher nicht die Besten. Das wollen wir nicht.“



Natürlich wurde sofort anderer Sprit besorgt und unter tatkräftiger Mithilfe von Roman und Adrian, den beiden ÖTSM – Mechanikern, alle Karts wieder instand gesetzt. Den restlichen Tag durften die Teams zum Testen und abstimmen verwenden. Die meisten nutzten diese Gelegenheit um ihre Renner für die sonntäglichen Sprints absolut in Form zu bringen.




Der erste Sprint des Sonntages zeigte dann auch, dass die Teams ihre Hausaufgaben gemacht hatten. Eine Dichte wie sie sonst eher im 2-Takt Bereich zu finden ist, beherrschte nicht nur diese erste Qualifying und so lieferten die Teams 8 spannende Rennläufe ab. Klar blieb es dabei nicht immer ganz berührungsfrei und es gab diesbezüglich auch die eine oder andere Diskussion im Fahrerlager, die ein bisschen mehr harmonischen Ton vertragen hätte. Alles in allem jedoch ging es fair und trotzdem hart zu Sache.



Vier der acht Läufe holte sich Brenntag p.b. HKS, wobei je 2 Siege Markus Haimbuchner und Andreas Heisinger einfuhren. Je einen Laufsieg konnten SRT p.b. B&B (Lukas Hackensellner), Hörle Racing Krone Hit (Manuel Tenschert), East Real Power One (Roberto Pesevski) und SiteX Databusiness (Roman Schneider) erringen. In genau dieser Reihenfolge belegten die Teams auch die Plätze 1 – 5 in der Gesamtwertung.



In der Mastersteamwertung fand sich SiteX Databusiness durch den Laufsieg natürlich ganz oben am Stockerl, flankiert von Bodystream Racing Team und Just Kamikaze Racing.



Die Gesamtwertung der Fahrer holte sich Lokalmatador Markus Haimbuchner von Brenntag p.b. HKS. Der junge Bayer war an diesem Sonntag das Maß der Dinge. Auf den Plätzen 2 und 3 fanden sich Roman Schneider (SiteX Databusiness) und Manuel Tenschert (Hörle Racing p.b. Krone Hit).



In der Damenwertung fand man die jüngste Dame ganz oben. Die 16-jährige Ines Gruber (Eastreal Power Racing), eigentlich eher im Tourenwagen unterwegs konnte sich bei ihrem Ausflug zurück in den Kartsport knapp vor Ex-Teamkollegin Jessica Klima (Hörle Racing Biz Consult) durchsetzen. Rang 3 belegte Evelyn Enzenhofer, die damit den Tag für ihr Team PAA Racing p.b. Bulla einigermaßen retten konnte. Insgesamt waren 9 Damen am Start, doch für das Blackcolors Ladies Team war wahrhaft alles black. Tanja Carina Müller im O-Ton: „Das Kart wurde von Lauf zu Lauf schlechter. Ich konnte mich in meinem Sprint über einige Zeit mit Ines (Gruber) matchen, aber das Ding wurde immer unfahrbarer. Ich musste sie ziehen lassen. Am Ende des Tages hat die Franzi Dupke das Kart dann abgestellt. Es hatte keinen Sinn mehr.“



Bei den Junioren setzte sich erwartungsgemäß Christoph „Wichtel“ Stasek (Cerberus IT p.b. KCM) durch. Ein neues Gesicht fand sich mit Constantin Cernov (Kartfriends) auf Rang 2. Dritter wurde Nico König (Eastreal Power Racing). Aber die Jugend drängt weiterhin forsch in den Kartsport. So sind mit den Gebrüdern Klammerberger im Team Speedarena gleich 2 weitere junge Herren auf hoffnungsvollen Pfaden in der ÖTSM unterwegs. Hoffentlich auf derselben Ideallinie wie Tagessieger Markus Haimbuchner, der 2005 als 13-jähriger sich ebenfalls in der ÖTSM die ersten Sporen verdiente.



Die Fahrerwertung bis 195kg holte sich Andreas Heisinger (Brenntag p.b. HKS) mit 2 tollen Laufsiegen. Rang 2 ging an Marcus Kling (Eastreal Power One) und Dritter wurde Johannes Neuhauser für SRT p.b. B&B.

Die Fahrerwertung bei den Masters sicherte sich Roman Schneider im SiteX Databusiness Kart. Mit ihm durften Michael Gmundner (Brenntag p.b. HKS) und Mr. kartsport.at Hannes Gsell (Hörle Racing p.b. Krone Hit) das Siegerfoto vervollständigen.



In der Meisterschaft ist Brenntag nun nach 2 von 5 Rennen der große Favorit. Ob die bayerisch–österreichische Renngemeinschaft dieser Rolle gerecht werden kann, wird man am 18. und 19. Juni in der Speedarena Rechnitz beobachten können.

Autorenverweis
ÖTSM: Saalfeldner Waterworld
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