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ÖTSM, PANNONIARING (H), 30./31.08.2008

Reifenmord in der Puszta

Der vierte Saisonlauf der ÖTSM ging am Pannoniaring über die Bühne und brachte neben viel zu heißem Wetter auch einige Überraschungen mit sich. Gemeinsam mit dem Histo-Cup und den Suzukiwürgern annektierte die ÖTSM Truppe rund um Sigi und Christian Konrad den Pannoniaring für den österreichischen Motorsport.

Bericht: Georg Gruber, Fotos: Petra Klima


Auch wenn am Ortsschild noch immer Ostffyasszonyfa steht – schwer leserlich und absolut unaussprechlich im Fahrerlager wurde diesmal ausschließlich deutsch gesprochen. Und während die großen Geräte den Rennkurs unsicher machten (Berichte gibt’s auf www.motorsport.at) geigten die 4-Takt-Karts auf der Kartbahn im Infield.

Die Sprints zeigten schon, dass mit einigen kleinen Überraschungen gerechnet werden musste, und so kam es dann auch ganz dick. Doch des einen Freud war des anderen Leid.



Sprint 1

Manuel Haunschmid ließ gleich im ersten Versuch nichts anbrennen und holte für AEM den Sieg. Dahinter ging es ziemlich eng und phasenweise wild zu und der Zweikampf Dominik Klima (Juniorteam p.b. MEFO) gegen Andreas Heisinger (Kraftwerk) war beinhart wurde aber von Rennleiter Geza Toth als gerade noch fair eingestuft. Jürgen Kreindl (SRCT p.b. Lumpi) konnte zumindest ein bisschen davon profitieren und kam hinter Klima als Dritter ins Ziel.


Sprint 2

Didi Reitegger von SRCT kopierte die Vorlage von Manuel Haunschmid und gewann den 2. Heat, wenn auch nicht mit einem so riesigen Vorsprung. Marcus Kling holte für AEM diesmal Platz 2 und der dritte Platz ging an Hannes Dechler jun. (Krafwerk).



Sprint 3

Der 3. Sprint brachte ein beinhartes Duell um den Sieg zwischen Michael Gmundner (Kraftwerk)und Rene Symjin (AEM). Im Endeffekt fiel im Zuge eines Überrundungsmanövers die Entscheidung zugunsten von Gmundner, wenn auch denkbar knapp. Dabei ging es auch schon um eine Vorentscheidung wer sich 2008 „Mister Kartschwergewicht“ nennen darf, denn in diesem Lauf waren 190 kg Mindestgewicht vorgeschrieben. Platz 3 ging an Mario Jaburek der das Kart von Cerberus p.b. KCM pilotierte.



Sprint 4

Manuel Haunschmid griff erneut für AEM ins Lenkrad und siegte diesmal vor Markus Haimbuchner der für Kraftwerk startete. Der junge Bayer lieferte sich ein Fernduell mit Dominik Klima (siehe Lauf 1) um den Sieg in der Juniorenwertung. Dort unterlag er schließlich lediglich um einige Zehntel. Rang 3 ging an Christian Hirner (HMW Racing p.b. Seco-Tools). Als Besonderheit hatte der Lauf eine 26,67 prozentige weibliche Beteiligung anzubieten. Mit Sandra Simbürger war die frischgebackene Rotax – Juniorenstaatsmeisterin am Werk und die kleine Blondine belegte bei ihrem ÖTSM – Debüt auch prompt Rang 4 für das Juniorteam p.b. MEFO. Auf Platz 11 fand sich Claudia Aigner (Hörle Racing p.b. Krone Hit), Zwölfte wurde ebenfalls bei ihrem Seriendebüt die 14-jährige Jessica Klima (iSM Kart Team) und Rang 15 ging an Michaela Riegler vom neu eingestiegenen Eastreal Power Team.


Sprint 5

Der fünfte Lauf endete ähnlich dem zweiten lediglich Platz 1 und 2 wurde getauscht. Marcus Kling (AEM) siegte diesmal vor Didi Reitegger (SRCT/Lumpi). Platz 3 errang erneut Hannes Dechler jun. (Kraftwerk).



Sprint 6

Und auch der 6. Sprint war fast eine Kopie des 3. (weil wieder die Schwergewichte ran mußten). Diesmal siegte jedoch Rene Symjin (AEM) vor Michael Gmundner (Kraftwerk) was sich schließlich für den weiteren Meisterschaftsverlauf als vorentscheidend herausstellen könnte. Rang 3 ging erneut an Mario Jaburek. Alle Fahrer begannen bereits über grobes Untersteuern zu klagen und der eine oder andere untersuchte seine Vorderreifen bereits auf sichtbare Gewebeflecken. Diese Vorzeichen sollten so manchen auf das zu erwartende Reifensterben am nächsten Tag hinweisen. Nicht alle nahmen sie ernst.



Sprint 7

Zum zweiten Mal konnte Kraftwerk einen Laufsieg verbuchen, diesmal herausgefahren von Andreas Heisinger. AEM Ersatzmann Clemens Donner (er vertrat Roberto Pesevski) legte mit Platz 2 einen fast perfekten Job hin. Rang 3 ging an Mario Krall von Pankl Racing. Wem die Steirer bisher in der Berichterstattung abgingen, der ist gerne eingeladen mehr über die Gründe im Bericht über das 6h – Rennen zu lesen.



Sprint 8

Der letzte Sprint stand ganz im Zeichen der Reifen. Einzig Manuel Haunschmid schien keinerlei Probleme damit zu haben, bei genauerer Betrachtung der Rundenzeiten allerdings konnte man schon feststellen, dass auch AEM bereits schaumgebremst unterwegs war. Jürgen Heidenhofer holte für Pankl Racing noch einmal Platz 2 und übte damit für die Steirer Schadensbegrenzung. Markus Haimbuchner holte sich für Kraftwerk noch Rang 3 bevor es in die nächtliche Nachdenkpause ging.



Der sechsstündige Reifenmord von Ungarn

Schon die Wetterprognose war verlogen. 22 – 24 Grad bei leichter Bewölkung waren angekündigt. Rund 30 Grad und stechender Sonnenschein waren Realität. Wer über Nacht kein Überlebensrezept für seine Sommerreifen gefunden hatte, blickte sorgenvoll zum Himmel und war ziemlich ratlos. Jedes Team erlebte so seine eigene Geschichte und so gehen wir sie im Gleichschritt mit dem Ergebnis durch.

Cerberus p.b. KCM
siegte in einem langen Fernduell gegen den Zweitplatzierten. Lange Zeit kämpften die Piloten von Viktor Brandstätter und Günther Jahn und fuhren nach langer Zeit endlich wieder einen Sieg ein. Perfekte Taktik, perfekte Piloten, die wahrscheinlich bestabgestimmte Vorderachse und das nötige Rennglück brachten nach Platz 2 in Saalfelden den obersten Platz am Stockerl ein.



AEM
Das Team um Heinz Haunschmid war schon vom Tabellenstand her klarer Favorit. Aber leichte Sorgenfalten gab es auch bei AEM schon am Samstag Abend und etwa 2 Stunden vor Schluss wusste zumindest der Teamchef, dass das Rennen aus eigener Kraft nicht mehr zu gewinnen war. Platz 2 reicht für AEM aber um vor dem Finale die Favoritenstellung einzuzementieren und der Titel ist der wienerisch-oberösterreichisch-deutschen Kombination eigentlich nur noch rechnerisch zu nehmen.

HMW p.b. Seco-Tools
Heavy Metal Racing lieferte ein fast fehlerfreies Rennen und fuhr ziemlich unauffällig in Richtung Stockerl. Für ein Langstreckenrennen die absolut richtige Taktik und wer weiss, vielleicht war der kleine Zwischenfall, der den Schaden an der Hinterachse verursachte genau der richtige Hinweis um zum perfekten Zeitpunkt den Ersatzreifen aufzuziehen. Jedenfalls machten die Jungs um Reini und Rudi Brandtner sonst einen perfekten Job und heimsten so absolut verdient Platz 3 ein.

Juniorteam p.b. MEFO
Das ganze Jahr wurden die Junioren von diversen zum Teil kuriosen Defekten heimgesucht. Kaum konnte Teamchef Walter Jirak nicht dabei sein und wurde das Kommando von Erich Klima übernommen lief es plötzlich wie geschmiert. Mit der nach wie vor jüngsten Starterin im Feld (Ines Gruber, 13) und weiteren drei 16-jährigen fuhr man lange Zeit auf Platz 3, kurzfristig auch mal auf Rang 2 ganz vorne mit. Aber vielleicht war die Jugend etwas zu forsch, jedenfalls waren die Vorderreifen des Teams eine Stunde vor Ende nicht mehr vorhanden. Und so ritt man am Ende noch ein Husarenstück in dem man Schlussfahrer Dominik Klima auf Regenreifen ins Rennen schickte. Der fuhr zwar wie ein Berserker, aber Platz 3 war schon viel zu weit weg.

SRCT p.b. Lumpi
Die Oberösterreicher mit steirischer Verstärkung lieferten ein solides Rennen, aber einige Kleinigkeiten und die berechtigte Sorge um die Vorderachse ließen nicht mehr als Rang 5 zu. Mit Blick auf die Businesswertung machte man allerdings alles absolut richtig. Der Titel ist dem Team rund um Jürgen Kreindl auch hier nur noch rechnerisch zu verlieren.

Pankl Racing
Man hat schon schlechtere Platzierungen von den Steirern erlebt, das ist richtig, aber so zahnlos wie dieses Wochenende waren sie noch nie. Den Grund sucht die Truppe um Manfred Zahn wahrscheinlich immer noch aber eine heiße Spur führt nach Saalfelden. Als dort beim 24h-Rennen ein übermotivierter deutscher Mitbewerber trotz gelber Flagge in das stehende Pankl – Kart krachte, dürfte das Chassis mehr abgekriegt haben als befürchtet. Jedenfalls waren die Steirer trotz extremen fahrerischen Einsatz farblos und wenn ein Jürgen Heidenhofer in einem Qualifying von der 13-jährigen Ines Gruber geschlagen wird (Sprint 5), dann sitzt das Problem sicher nicht zwischen Lenkrad und Motor. Im 6h-Rennen schließlich versuchte man so gut wie möglich über die Runden zu kommen und trotzdem musste man denselben Trick wie das Juniorteam anwenden. Der letzte Turn wurde auf Regenreifen gefahren, weil die Slicks absolut tot waren.

Eastreal Power Team
Die absolute Überraschung des Rennens. Schließlich fanden sich nur Seriendebütanten in
dem neuen Team. War man in der ersten Runde schon eine halbe zurückgefallen, arbeitete sich das Team um Walter und Thomas Urbanek ganz unauffällig nach vor. Total unbeachtet von der Konkurrenz schlug Eastreal in der letzten Stunde richtig zu. Platz 7 war ein gewaltiger Einstandserfolg und lässt auf mehr hoffen.

Kraftwerk
Nach den Sprints vom Vortag eigentlich im absoluten Favoritenkreis zu suchen, musste das steirische Team mit Ersatzpiloten aus Villach, Wien und Bayern einige Enttäuschungen hinnehmen. Zunächst warf eine Stop & Go – Strafe wegen Untergewicht das Team zurück. Beim zweiten Fahrerwechsel wollte das Kart lieber alleine weitermachen fand aber den Weg aus der Box nicht. Mit einem Einschlag neben dem Rennarzt war der Fluchtversuch zwar beendet, jedoch ab da auch das Fahrverhalten etwas abenteuerlich. So kämpfte man sich mit viel Mühe bis ins Ziel.

Kartfriends Kärnten
Nach einiger Zeit wieder ein Top 10-Ergebnis für die Kärntner. Dort wäre vielleicht sogar noch etwas mehr drinnen gewesen, aber auch Otto Wogatais Team wurde von einigen Kleinigkeiten und Zwischenfällen heimgesucht. So war im Endeffekt für die ersatzgeschwächte Truppe nicht mehr drinnen.



Hörle Racing p.b. Krone Hit
Immense Schwierigkeiten warfen das Team zunächst hoffnungslos zurück. Lockere Schrauben im Gaszugbereich ließen die Krone Hit Piloten nur mit halbem Sound um die Kurven knattern. Nach Behebung der Defekte startete man eine furiose Aufholjagd und vielleicht war es gerade der zwangsweise verordnete Schongang zu Beginn des Rennens der die Reifen der Crew um Andi Hörle soweit am Leben ließ, dass man schliesslich noch auf Platz 10 die Flagge kassierte.

MSRR p.b. Telacc, AEM B2B, SiteXs Business, MSRR p.b. Speedacademy und das iSM Kart Team kämpften gewaltig mit der Technik und den Vorderreifen und belegten in dieser Reihenfolge die Plätze 11 bis 15.

Das ÖTSM - Finale findet am 27. u. 28. Sept. in Greinbach (Stmk.) statt.

Alle Ergebnisse: www.kartmasters.com

Autorenverweis
ÖTSM: Familienfest in Rechnitz
Austrian Karting Challenge in Rotthalmünster
ÖM2009: Austrian Kart Open - Der Sonntag
AKC Pannoniaring: Pustaexpress
ÖTSM–Greinbach: Die 4-Takt Show geht weiter

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