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SPEEDWORLD, BRUCK/LEITHA (A), 17./18.08.2008

OEM 2008: Neuer Modus und vier neue Meister

Von 15. – 17. August wurden in der Speedworld in Pachfurth die österreichischen Meisterschaften 2008 entschieden. Mit einem neuen Modus wollte das Veranstaltungsteam um Andreas Gaiseder neue Wege aufzeigen und zum Senken der Kosten beitragen. 54 Piloten – nicht nur aus Österreich – fanden sich im Fahrerlager ein und hatten an diesem Wochenende in jeder der vier ausgeschriebenen Klassen 5 Rennläufe zu absolvieren. Der neue Modus brachte es auch mit sich, dass sich Defekte, Unfälle oder oft nur Fahrfehler sofort extrem auf die Meisterschaftswertung auswirkten und auch auf die Startaufstellung des nächsten Rennens. Das Wetter spielte einigermaßen mit auch wenn man am Samstag ständig die drohende Regenfront zu befürchten hatte.

Bericht: Georg Gruber, Fotos: Petra Klima


Mini Max (Div IV)

Thomas Preining, Barbara Havasi und Peter Huber – so hießen die haushohen Favoriten nach dem Qualifying und während Preining und Havasi ihrer Rolle gerecht wurden, lief es bei Peter Huber in den Rennen überhaupt nicht mehr rund. Aber der Reihe nach:
Lauf 1 schien bereits zu zeigen wohin die Meisterreise geht, nachdem sich Preining und Havasi vom Rest des Feldes absetzen konnten und auf Platz 1 und 2 ins Ziel fuhren. Florian Wiesinger erreichte mit einem taktisch klugen Rennen noch Platz 3.



Im zweiten Heat setzte sich Preining nach Zwischenfällen hinter ihm so deutlich vom Feld ab, dass man durchaus geneigt war, von einer deutlichen Überlegenheit des 10-jährigen Oberösterreichers zu sprechen. Dahinter ging es ziemlich eng her und nachdem Barbara Havasi nach einem Ausflug in die Wiese und mit einem offensichtlich nicht perfekt laufenden Kart nur Rang 4 erreichte setze sich Preining in der Gesamtwertung bereits deutlich ab. Florian Wiesinger, der das ganze Wochenende vielleicht nicht der schnellste war, bewies wieder die größte Übersicht und sicherte sich Platz 2 vor Max Loidl. Loidl zeigte das ganze Wochenende wie schnell er eigentlich fahren könnte aber mangelnde Konstanz und zu viele Zwischenfälle ließen den Steirer weit unter seinem Wert im Klassement landen.

Der dritte Run brachte das spannendste Minimax – Rennen des Wochenendes. Preining, Wiesinger Loidl und Huber hätten das Rennen gewinnen können. Max Loidl lag sogar zeitweise in Führung aber ein kleiner Fehler der in weiterer Folge zu einer Kollision mit Huber führte, machte die Träume vom Laufsieg zunichte. Florian Wiesinger, der sich erneut mit unglaublicher Übersicht aus allem heraushielt belegte somit hinter Sieger Thomas Preining erneut Platz 2, während für Loidl nur noch der 3. Platz blieb. Barbara Havasi kämpfte mit der Technik ihres Karts wodurch nicht mehr mehr als Platz 5 für die junge Ungarin drinnen war.

Dafür drehte die junge Dame beim vierten Rennen um so mehr auf. Sie gewann vor Preining der, gecoacht vom Vater Andreas (ja genau DER Andreas Preining), schon taktisch fuhr, sich zwar einige Zweikämpfe mit Havasi lieferte aber kein zu hohes Risiko mehr ging. Platz 3 ging erneut an Florian Wiesinger.

Der fünfte Lauf brachte das gleiche Ergebnis wie der vorige, allerdings kündigte Preining, der schon als Meister feststand, schon vorher an, dass er sicher kein unnötiges Risiko mehr eingehen würde. Florian Wiesinger wurde erneut Dritter wurde in der Gesamtwertung jedoch noch von Laufsiegerin Havasi abgefangen und landete somit als zweitbester Österreicher auf Platz 3.in der Meisterschaftswertung.

Endstand:
1.Thomas Preining57,5 Pkte
2.Barbara Havasi47
3.(2.Ö)Florian Wiesinger44
4.(3.Ö)Max Loidl32



Rotax Max Junior

Zwei grosse Favoriten gab es nach dem Qualifying und beide blieben ihrer Rolle zumindest am ersten Tag treu. Sandra Simbürger, die Amazone mit Heimvorteil sicherte sich die Poleposition vor Ferenc Kancsar aus Ungarn und mit Ausnahme des letzten Rennens bildeten die beiden immer die erste Startreihe.

Und Simbürger ließ sich auch von Anfang weg nicht die Butter vom Brot nehmen. Die kleine Blondine zeigte den Herren der Schöpfung, dass sie sich hinten anzustellen hatten. Einzig Ferenc Kancsar konnte einigermaßen das Tempo der HTL - Schülerin halten. Dahinter lief der deutsche Mike Hlader auf Platz 3 ein. Zweitbester Österreicher wurde Marcel Müller auf Rang 4.



Lauf 2 bot annähernd das gleiche Bild. Lediglich Platz 3 ging diesmal an den Ungarn Urban Lah. Der Vorsprung von Simbürger nahm schon demoralisierende Ausmaße an und einzig Ferenc Kanscar schien in der Lage zu sein ihr zu folgen. Vierter und damit zweitbester Österreicher wurde diesmal Florian Hauthaler.

Drittes Rennen und wieder dieselbe Siegerin. Erneut belegte Kancsar Rang 2.Dritter wurde Mike Halder und Florian Hauthaler belegte wieder Platz 4.

Lauf 4 musste nach einem Vorfall in der Startaufstellung verschoben werden, als Corinna Kamper ein Missgeschick passierte und sie auf den bereits stehenden Mike Halder knallte. Rennleiter Mag. Maisel schloss die Steiererin daraufhin von der Veranstaltung aus, was im Fahrerlager nicht nur Beifall fand. Wenn Formel 1 – Superstars fast ungestraft bei roten Ampeln auf vor ihnen stehende Mitbewerber auffahren dürfen, erschien ein kompletter Ausschluss der 13-jährigen doch einigen zu hart.
Sandra Simbürger setzte sich zwar beim Start wieder durch, jedoch fiel die Blondine danach bis auf Platz 4 zurück. Wer aber jetzt dachte, dass man einen neuen Sieger bejubeln durfte sah sich getäuscht. Simbürger brachte ihre Hinterachse wieder unter Kontrolle und überholte einen Gegner nach dem anderen. Am Ende gewann wieder 16-jährige, diesmal vor Mike Halder und Ferenc Kanscar. Florian Hauthaler belegte erneut Rang 4.

Das letzte Rennen glich wie ein Abziehbild dem vorletzten. Simbürger gewann den Start fiel wieder auf Rang 4 zurück und gewann trotzdem wieder. Damit gelang der Amazone die angestrebte „Operation Weiße Weste“. Mike Halder belegte Platz 2 und Urban Lah wurde Dritter. Als zweitbester Österreicher kam Felix Diesel auf Rang 6 ins Ziel. Florian Hauthaler wieder auf dem Weg in die Top 5 wurde Opfer einer Kollision.
Auch wenn die Tabelle nicht so aussieht, die Junioren lieferten spannende und qualitativ hochwertige Rennen

Endstand:
1.Sandra Simbürger125 Pkte.
2.Ferenc Kancsar 89
3. Mike Halder 82
4.Urban Lah 65
5. (2.Ö.)Florian Hauthaler 54
6.(3.Ö.)Marcel Müller 51
....
12.Corinna Kamper 21



Rotax Max Challenge

Das stärkste Feld und die ersten 15 innerhalb einer Sekunde im Qualifying versprach Hochspannung und spektakuläre Rennen. So wäre es auch gekommen wenn sich da nicht einer aufgemacht hätte, der Challenge seinen Stempel aufzudrücken. Imre Birizdo und Lazlo Marton teilten sich zwar die erste Reihe, der absolute Überflieger lauerte jedoch auf Platz 3.

Mit der oben genannten Startaufstellung ging es also in den ersten Lauf und schon nach kurzer Zeit führte der Mann des Wochenendes, Sandro Lukovic. Nichts und niemand konnte den Wiener stoppen und 12,4 sec Vorsprung nach 20 Runden zeichneten für die Konkurrenz ein erschreckendes Bild. Birizdo und Marton wurden in Zwischenfälle verwickelt und waren damit eigentlich schon so gut wie weg vom Fenster. Platz 2 holte Robert Ortner und auch er deklassierte den Rest des Feldes noch einmal, wenn auch nicht so brutal wie Lukovic.
Platz 3 ging an Tomasz Krzeminski.



Das 2. Rennen lieferte annähernd das gleiche Bild wie Lauf 1. Lukovic überlegen vor Ortner, dahinter jedoch hatte sich Imre Birizdo von Startplatz 16 fast durchs ganze Feld bis auf Platz 3 durchgekämpft. In diesem Lauf erreichte die einzige Dame im Feld, Laura Kraihamer, mit Rang 5 ihr bestes Ergebnis.

Im 3. Rennen drohte das Wetter das Rennen zu kippen. Sturmböen machten das Rennen zu einer Windschattenschlacht und es ist wahrscheinlich nur diesem Umstand zu verdanken, dass Lukovic diesmal dem Feld nicht davonfliegen konnte. In einem beinharten Dreikampf konnte sich Niki Laa (in den ersten beiden Läufen unter seinem Wert geschlagen) durchsetzen und siegte vor Laszlo Marton. Lukovic musste sich diesmal mit Platz 3 begnügen.

Im vierten Heat war das Wetter wieder berechenbarer und somit auch das Ergebnis. Erneut siegte Lukovic, einzig bedrängt von Niki Laa, der den HTL – Schüler gehörig unter Druck setzte, sich aber trotzdem nur mit Platz 2 zufrieden geben musste. Platz 3 ging an Imre Birizdo.

Das Finalrennen ging neuerlich an Lukovic, wieder bedrängt von Laa, der aber wieder nur Zweiter wurde. Laslo Marton vervollständigte das Podium.

Nach den Leistungen die Lukovic zuletzt bei den EM – Läufen in Sosnova gezeigt hatte, war der 16-jährige klar zu den Favoriten zu zählen und mit der gezeigten Leistung könnte für den nächsten EM – Lauf in Gent einiges drinnen sein.

Endstand:
1.Sandro Lukovic116 Pkte.
2.Niki Laa 81
3.Robert Ortner 68
...
10.Laura Kraihamer 33



ICC – Shifter

Die Schalter vermittelten einen Hauch von Formelsport und der Grossteil des Feldes wäre sicher auch in entsprechenden Autos schnell. 6 Gänge, 40 – 45 PS (so genau will sich da niemand im Fahrerlager festlegen) und kein Gewicht, machen dies Karts zu wahren Geschossen. Die Qualität des Feldes – ohnehin mit der österreichischen Elite besetzt - wurde noch mit einigen Spitzenpiloten aus Kroatien und Italien veredelt.
So stand auch der hoch favorisierte Kroate Kristijan Habulin auf Pole, neben ihm der Topfavorit der Österreicher, Andreas Schrangl.



Das erste Rennen entwickelte sich zu einer Materialschlacht. Nur 10 von 17 gestarteten Karts kamen ins Ziel. Ein schwerer Unfall überschattete das Rennen, als Dominik Klima in das stehende Kart von Patricia Immervoll krachte. Immervoll die noch im Kart saß, als Klima einschlug, verzichtete auf weitere Starts und klagte über Schmerzen. Klima´s Kart war eigentlich ein Totalschaden und wurde nach und nach zwischen den Rennen neu aufgebaut. Das Wochenende war für beide gelaufen. Aber auch der Favorit aus Kroatien, Kristijan Habulin, hatte seine liebe Mühe und musste nach 14 Runden seine Hoffnungen begraben. So siegte der souveräne Favorit Andreas Schrangl vor Hausherr und Titelverteidiger Harald Egger. Platz 3 ging an den jungen Kärntner Lukas Trettenbrein.

Lauf 2 konnte erneut Schrangl vor Egger für sich entscheiden. Auf Platz 3 landete Kristijan Habulin nach einer famosen Aufholjagd von Startplatz 12 weg. Norbert Sulzer (er war in Lauf 1 ebenfalls ausgefallen) belegte „nur“ Rang 7 stellte aber neuen Streckenrekord mit 41,269 sec auf.

Das 3. Rennen konnte endlich Kristijan Habulin für sich entscheiden. Andreas Schrangl begnügte sich mit Hinsicht auf den Titel mit Platz 2 vor dem Steirer Jesse Streibl. Streibl war dieses Wochenende ebenfalls vom Pech verfolgt (Lauf 1 Ausfall, Lauf 4 wieder) und trat, schwer von der Technik enttäuscht die Heimreise an. Absoluter Pechvogel des Rennens war Harald Egger. Auf seiner eigenen Strecke übernahm Egger nach dem Start sofort die Führung in der Autobahnkurve war jedoch Schluss. Mit blockierenden Rädern raste Harry bis in die Begrenzung und damit waren auch seine Titelhoffnungen begraben.

Heat 4 ging erneut an Andreas Schrangl und damit war auch schon die Meisterschaft entschieden. Habulin erreichte neuerlich nur Platz 2 und Platz 3 ging wieder an Harald Egger.

Der Finallauf ging dann noch einmal an Habulin, der nur von Schrangl ernsthaft attackiert werden konnte. Lukas Trettenbrein erkämpfte in einem tollen Rennen noch Platz 3 während Kevin Rehberger wegen eines angeblichen Frühstarts 10 Strafsekunden ausfasste, und damit nur als Achter gewertet wurde.

Nina Dittrich, nach dem Ausscheiden von Patricia Immervoll einzige verbliebene Dame im Feld, erlebte 5 Rennen zum Vergessen. Obwohl die Amazone aus Wien im Qualifying Platz 6 erreichen konnte, lief danach alles schief. Kupplungsdefekte, ein Ritt ins Kiesbett und nur eine Platzierung in den Top Ten, machten das Wochenende für die junge Dame kaputt.

Endstand:
1.Andreas Schrangl115 Pkte.
2.Kristijan Habulin 90
3.(2.Ö.)Harald Egger 69
4.(3.Ö.)Lukas Trettenbrein 58
...
16.Nina Dittrich 14
17.Patricia Immervoll 0



Abschließend darf allen 4 Meistern gratuliert werden. Trotz starker Konkurrenz aus dem Ausland haben sich in allen Klassen die Österreicher durchgesetzt und damit bewiesen, dass der österreichische Nachwuchs zwar gerne totgesagt wird, aber sehr wohl aktiv unterwegs ist.
Es fehlt einfach nur an der nötigen Förderung und medialen Vermarktung der erbrachten Spitzenleistungen.

Auch dem Veranstaltungsteam um Andreas Gaiseder und MSPA ist zu gratulieren. Eine kleine aber feine Meisterschaft wurde bei einem sehr kooperativen Bahnbetreiber – der auch noch sein Können auf der Strecke unter Beweis stellte – veranstaltet. Die Analysen und das Feedback der Teilnehmer werden zeigen ob die ÖM 2009 in einem ähnlichen Muster wie heuer ablaufen wird.


www.mspa.at

Autorenverweis
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