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ÖTSM, AMPFING (D), 02.10.2012

ÖTSM: Bayrische Krönungszeremonie

Mitte September traf sich das ÖTSM Lager zum letzten Rennwochenende im bayerischen Ampfing. Und während in der Teamwertung der Meister mit SRT p.b. B&B nach den24h von Saalfelden bereits feststand, lief in der Einzelfahrerwertung alles auf einen Showdown hinaus der jedem Actionthriller zur Ehre gereichen würde. Mit Stefan Jilka, Daniel Sutil (beide SRT p.b. B&B), Mario Novak (Hörle Racing Krone Hit) und Roberto Pesevski (Eastreal p.b. Brenntag) lagen vier Piloten innerhalb von 3 Punkten.

Text: Georg Gruber



Krasse Außenseiterchancen bestanden noch für Hannes Neuhauser und Lukas Hackensellner, ebenfalls beide in den Diensten von SRT p.b. B&B. Auch diverse andere Einzelwertungen waren noch offen, sodass man für die sonntäglichen Sprints Hochspannung erwartete.
Das Wetter zeigte sich mit Ausnahme einiger Tröpfchen im samstäglichen freien Training als fairer Fan und so blieb es auf der Strecke durchgehend trocken.

Am Samstag Nachmittag wurde das letzte 6h - Rennen der Saison ausgefahren und man startete gleich mit einer Schrecksekunde in der ersten Runde. Nach einer Kollision mit Florian Klammerberger (Meier Racing Motorsport, Nr. 3) stieg das Kart von Peter Preissinger (M&P Holzbau, 88) über den Reifenstapel auf, warf den Piloten ab, überschlug sich mehrmals und landete beinahe wieder im Pulk.



Peter Preissinger überstand die Aktion nahezu unverletzt und wunderte sich, dass unmittelbar nach der unsanften Landung schon der Rennarzt bei ihm stand: "Ich bin dem praktisch vor die Füße gefallen. Der war schon da bevor ich noch aufstehen konnte." Nach dieser ersten Aktion konsolidierte sich zunächst das Rennen, jedoch kristallisierten sich schon nach der ersten halben Stunde verschiedene Strategien heraus. Somit war über lange Zeit schwer feststellbar, wer wann wieder tanken müsste. Auch die Reifensituation war ganz unterschiedlich. Manche Teams hatten spätestens bei Halbzeit Probleme, andere fuhren mit einem Satz durch.

An der Spitze setzte sich sehr bald SRT p.b. B&B (39) durch, auch wenn durch verschiedene Strategien die Führung immer wieder auch zu anderen Teams wie Eastreal p.b. Brenntag (28), Die Continentale p.b. HKS (1) oder Hörle Racing Krone Hit (75) wechselte. Aber schon relativ früh begann das Favoritensterben. Als allererste fielen BP Ultimate p.b. Kartcom (44) mit einem Bremsdefekt weit zurück. Im Laufe des Rennens erwischte es nahezu jeden und etwas mehr als zwei Stunden vor Schluss auch die Führenden. SRT p.b. B&B fuhr das Rennen mit dem Rahmen den man auch in Saalfelden bewegt hatte und irgendwann hatte der genug vom ewigen herumrasen.



Ein Bruch im Bereich der Lenksäulenaufnahme zwang die Truppe von Karl Spies und Hannes Neuhauser sr. zum Schweißzeug und machte so den Weg frei für eine Riesenüberraschung. Kartcom Racing (45) fuhr ein problemloses allerdings auch absolut sauberes Rennen und weil man offenbar auch am besten vorbereitet war, lag man plötzlich in Führung vor Eastreal p.b. Brenntag (28). Dort verhaute man unter anderem einen Tankstopp beim Einfahren in die Boxengasse und konnte auch sonst nicht das Tempo der Führenden und auch nicht der rasend aufholenden Blumenkinder halten.

Damit lag SRT p.b. B&B schon bald wieder auf P2 und startete eine furiose Aufholjagd. Doch der Vorsprung war zu groß. Damit wurden die neuen Meister "nur" Zweite.

Doch es gab noch ein Rennen nach dem Rennen. Denn als im Parc ferme diesmal die Hinterachsen gemessen wurden fand man gleich 2 Teams die mit etwas zu viel Überbreite unterwegs gewesen waren. Eastreal p.b. Brenntag (28) - auf Rang 3 abgewunken - und GEKO URT (6) - als fünfte über den Zielstrich gerast - wurden disqualifiziert.



Sieger nach 6 Stunden wurde mit 25 sec Vorsprung Kartcom Racing. Man hatte alles richtig gemacht, den Fahrerpool verstärkt und somit ausgesprochen verdient gewonnen. Ein Sieg in der ersten Saison, noch dazu als internes "Nummer 2 - Team" zeigt das Potential der gesamten Kartcom - Truppe.

Rang 2 ging an die neuen Meister, die ohne Rahmenbruch alle anderen Teams demoralisiert hätten. Bei SRT p.b. B&B ging in der heurigen Saison fast alles auf, aber wenn man von Glück spricht dann von dem des Tüchtigen.

Platz 3 holte sich BP Ultimate p.b. Kartcom (44). Nach dem Bremsdefekt in der Anfangsphase hatte man sich fast durchs ganze Feld arbeiten müssen. Diese Leistung verdient höchsten Respekt.

Vierte und damit gleichzeitig Vizemeister in der Langstreckenwertung wurden PKR p.b. Universaldruckerei (23). Das Team um Mario Krall und Christoph Pichler lag von den Rundenzeiten bei der Spitze kämpfte aber mit kleineren technischen Problemen.

P5 erreichte Peter Preissingers "zweite Geige", Speedarena.at (99). Dort hielt man sich aus dem gröbsten heraus und fuhr damit unauffällig in die Top 5.

Ein tolles Saisonergebnis gab es mit Platz 6 für Just Kamikaze Racing (8). Die Mannen rund um Christian Leistner-Mayer konnten endlich einmal ein kompaktes Renen abliefern und damit auch ordentlich punkten.



Platz 7 holte mit Eastreal Power Racing das Masters Team von Tom Urbanek. Der war zwar mit der Leistung seines Altherrenteams nicht unzufrieden, aber die Disqualifikation des Einserteams dämpfte die Freude.

Bodystream Racing freute sich ebenfalls mit Rang 8 über ein herzeigbares Resultat. Wenn man allerdings die Boxenstops künftig besser hinkriegt, dann ist der Weg in die Top 5 frei.
Mit Platz 9 erstmals in die Top 10 schaffte es das Team 11. Endlich konnte man mit einem problemreduzierten Rennen zeigen, wozu das Team fähig ist.

Auf der Langstrecke erstmals in die Top 10 schaffte es auch Meier Racing Motorsport. Ein kleiner Trost nach einer ziemlich verkorksten Saison.

Die Plätze 11 - 15 belegten
Createam MSC New Generation,
Die Continentale p.b. HKS
Hörle Racing Krone Hit
AH Racing und
GTR.

Die Langstreckenwertung war damit beendet und hinter Meister SRT p.b. B&B belegte PKR p.b. Universaldruckerei Rang 2, vor Die Continentale p.b. HKS.

Die Sprintrennen
Wer Sonntagmorgen auf der Strecke war, erlebte wie auch die Witterung den Showdown eröffnete als zunächst noch einige Nebelschwaden um die Wälder an der Kartbahn zogen, so als würde man den Vorhang erst bei Beginn des ersten Sprints öffnen wollen. So war es dann auch.

Dieser Sprint musste mit 195 kg Kampfgewicht gefahren werden und Hannes Neuhauser hat lediglich auf Grund dieser Tatsache nur noch mathematische Titelchancen. Mit Poleposition, schnellster Runde und lupenreinem Start-Ziel-Sieg zeigte er, dass er alle vorhandenen Möglichkeiten ausgeschöpft hatte. Einzig Andreas Heisinger (Eastreal p.b. Brenntag, 28) konnte anfangs das Tempo von Neuhauser gehen. Der Rest des Feldes konnte nur zuschauen, auch wenn man sich untereinander spannende Kämpfe lieferte. Rang 3 belegte Markus Neumüller (BP Ultimate p.b. Kartcom,44).

In Lauf 2 trafen dann mit Daniel Sutil (SRT p.b. B&B,39)und Mario Novak (Hörle Racing Krone Hit, 75)zwei Titelaspiranten direkt aufeinander. Schon im Qualifying ging es knapp zwischen den beiden zu, wobei sich Sutil durchsetzen konnte. Im Rennen konnte Novak einige Runden Druck machen bis er wegen eines Schadens am Kart von Sutil abriss und langsam in die Defensive gegenüber des ihn verfolgenden Pulks geriet. Er konnte sich allerdings vor dem drittplatzierten Martin Walcher (M&P Holzbau, 88) ins Ziel retten. Sutil hatte mit weißer Weste das Rennen gewonnen. Pole, Sieg und mit 47,387 sec neue schnellste Runde. Er hatte vorgelegt, die Konkurrenz musste nachliefern.



Und bereits im dritten Sprint startete der Tabellenführende und Teamkollege von Sutil, Stefan Jilka. Auch Jilka konnte sich lupenrein durchsetzen, allerdings brachte er es im SRT p.b. B&B Kart "nur" auf eine Rundenzeit von 47,563. Sollten 176 Tausendstel die Meisterschaft entscheiden??? Hinter Jilka spielte es sich gewaltig ab, schließlich setzen sich die Routiniers Rene Symjn (Eastreal pb. Brenntag) und Michael Gmundner (Die Continentale p.b. HKS) mit den Rängen 2 und 3 durch.

Bereits im vierten Sprint startete Daniel Sutil (SRT p.b. B&B) erneut, diesmal gegen Titelgegner Roberto Pesevski (Eastreal p.b. Brenntag). Aber bereits im Qualifying spielte ein Heimkehrer mit, den niemand auf der Rechnung hatte. Patrick Dolleschall (Die Contninentale p.b. HKS), seit einigen Jahren im Radsport unterwegs, kehrte als Ersatz für DTM - Mechaniker Hans Mayer auf einen Kurzbesuch in die ÖTSM zurück und geigte gewaltig auf. Sutil konnte er zwar nicht gefährden aber nachdem er Pesevski überholt hatte, machte er diesem das Leben schwer und schaffte es auch bis ins Ziel Rang 2 zu halten. Pesevski ahnte schon, dass die Meisterschaft gegen ihn entschieden war.

Der fünfte Sprint hätte eigentlich zur Entspannung beitragen sollen, da hier kein reeller Titelanwärter mehr mitfuhr, schließlich waren wieder die schweren Bomber gefragt. Wer aber an einen ähnlich überlegenen Auftritt von Hannes Neuhauser von SRT p.b. B&B wie im ersten Lauf dachte, erlebte plötzlich einen unheimlich spannenden Zweikampf zwischen Neuhauser und Markus Haimbuchner (Die Continentale p.b. HKS, 1). Der junge Bayer wollte daheim zumindest einen Laufsieg einfahren und das gelang ihm nach zahlreichen Führungswechseln auch mit einem Vorsprung von lächerlichen 163 Tausendstel am Zielstrich. In der ersten Rennhälfte hatte auch noch Andreas Heisinger (Eastreal p.b. Brenntag) mitgespielt, aber am Ende musste der sich mit Rang 3 begnügen.



Im Sprint Nummer 6 versuchte es Mario Novak (Hörle Racing Krone Hit, 75)noch einmal und diesmal machte er alles richtig. Schwerst unter Druck von Sutil´s Teamkollegen Lukas Hackensellner (SRT p.b. B&B) überließ er diesem für einige Zeit die Führungsarbeit, um dann unerbittlich zuzuschlagen. Beide fuhren ein sensationell schnelles Rennen, was darin gipfelte, dass sie mit 47,410 gemeinsam die zweitschnellste Rennrunde des Tages drehten. Dahinter konnte sich Christoph Stasek (M&P Holzbau, 88) ganz knapp vor Constanin Cernov (BP Ultimate p.b. Kartcom) auf Rang 3 kämpfen.

Lauf 7 brachte mit Stephan Jilka (SRT p.b. B&B) und Roberto Pesevsky (Eastreal p.b. Brenntag, 28) erneut ein Aufeinandertreffen von 2 Titelaspiranten. Aber sowohl die Strecke als auch die Reifen gaben die erforderlichen Rundenzeiten nicht mehr her. Jilka siegte zwar knapp vor Gerd Leroch (BP Ultimate p.b. Kartcom, 44) und Tommy Helfinger (Die Continentale p.b. HKS, 1) aber 47,602 reichten nicht mehr zum Titel. Roberto Pesevsky landete nur auf Platz 5.

Im achten Sprint fand sich kein Titelaspirant mehr, was aber die Protagonisten nicht hinderte besonders hart zu Werke zu gehen. Vielleicht auch weil das 2012er Material ja ohnehin seine Schuldigkeit getan hatte. Im Spitzenpulk, mit bis zu 9 Karts die um die Führung kämpften, wurden keine Gefangenen gemacht und trotzdem gab es 3 Runden vor Schluss eine Fairplay - Aktion der besonderen Art. Lukas Hackensellner erhöhte die Ruppigkeit im Spitzenpulk und plötzlich stolperten die ersten Drei derart übereinander, dass die Rennleitung schon Konsequenzen ziehen wollte. Doch noch bevor man wieder bei Start & Ziel vorbeikam, hatten sich die 3 darauf verständigt, das Ganze noch einmal zu versuchen. So kam in der vorletzten Runde der Zug Patrick Dolleschall (Die Continentale p.b. HKS, 1), Michael Hess (BP Ultimate p.b. Kartcom, 44) und Lukas Hackensellner (SRT p.b. B&B, 39) vorbei. Eine Runde vor Schluss war Hackensellner an Hess vorbei. Und in der letzten Kurve der Saison 2012 überholte er in einem perfekten Manöver noch Dolleschall. Auffällig war, dass der schnellste Mann des Rennens, Nino Müllner (Kartcom Racing, 45) sich ständig hinter Michael Hess hielt und es gab Stimmen im Fahrerlager die hinter vorgehaltener Hand das Wort Stallorder ganz leise murmelten.

Nach den 8 Sprintrennen war jedem im Fahrerlager klar, wer der Staatsmeister der Einzelwertung ist. Daniel Sutil, daheim in München, schaffte es - mit minimalem bayerischen Heimvorteil - sich die Krone der Saison 2012 aufzusetzen. Dabei hatte der Bruder des Ex-F1 Piloten die größte Konkurrenz im eigenen Team niederzuringen. Vizemeister wurde Teamkollege Stefan Jilka. Rang drei ging an Mario Novak. In der Tageswertung hatten Novak und Jilka die Plätze getauscht.



Die Tageswertung der schweren Jungs ging an Hannes Neuhauser (SRT p.b. B&B) vor Markus Haimbuchner (Die Contninentale p.b. HKS) und Andreas Heisinger(Eastreal p.b. Brenntag). Neuhauser steht damit auch als Staatsmeister in der schweren Klasse fest.
In der Masterswertung des Tages siegte ein gereifter Rene Symjn (Eastreal p.b. Brenntag) vor Tommy Helfinger (Die Continentale p.b. HKS)und dessen Teamkollegen Michael Gmundner. Helfinger reichte es aber zum Titel.

Bei den Junioren hieß der Tagesieger Constantin Cernov (BP Ultimate p.b. Kartcom) vor Luca Waldherr (Machacek Motorsport, 5)und Patrick Jurkovitz (GEKO URT, 6). Damit ging der Juniorentitel knapp aber doch an Waldherr.

Die Damenwertung in Ampfing konnte Evelyn Enzenhofer (PAA Racing p.b. Bulla) vor den beiden Speedarena.at Ladies Franzi Dupke und Nicole Kornsteiner für sich entscheiden. Den Meisterinnentitel holte sich aber mit Andrea Dimmer (Kartcom Racing, 45)eine, die gar nicht mehr starten durfte, weil nur eine Person im Kart sitzen darf. Man kann nicht nur zum Titel gratulieren sondern auch einen problemlosen Schwangerschaftsverlauf wünschen.



Detailergebnisse sind auf www.kartmasters.com nachzulesen.

Dort wird dann auch der Termin für die Siegerehrung bekanntgegeben.

Autorenverweis
ÖTSM: Bayrische Krönungszeremonie

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