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ÖTSM, SAALFELDEN (A), 23./24.07.2009

ÖTSM: Die Hölle von Saalfelden - der Bericht

Wetterkrimi, technische Tragödien und das eine oder andere Drama der Irrungen – Saalfelden wartete beim 24-Stunden-Rennen wie immer mit dem ganz großen Theater auf. (dieser Satz stammt von motorsport.at und statt Saalfelden konnte man Spa – Francorchamps, sowie statt Drama Komödie lesen). Normalerweise wird nicht abgekupfert, aber dieser Satz traf das 24h Rennen zur ÖTSM so punktgenau, dass er übernommen werden musste. Ein Bericht von Georg Gruber

Text: Georg Gruber, Fotos: Petra Klima, XL


Die Idee die dieses Jahr dahinter stand war einfach grandios. Peter Saliger (Art of Cart) und Christian Konrad (ÖTSM) veranstalteten gemeinsam. Für 48 Karts (je 24 pro Klasse) waren 1,3 km Streckenlänge vorgesehen und bereits im Vorfeld waren sich alle sicher, dass dieses Rennen das grösste Spektakel im österr. Kartsport werden würde. Doch hätte den wirklichen Rennverlauf irgendjemand als Drehbuch abgeben wollen, hätte man es als zu überfrachtet, kitschig und surreal abgelehnt. Aus einem geplanten Actionabenteuer wurde ein Speedthriller mit irren Wendungen und unerwarteten Reaktionen.

Regie führten nämlich weder die Veranstalter noch der Rennleiter. Allen Beteiligten wurden die Rollen vom Wetter neu geschrieben und ständig umgeändert oder angepasst. Das Wetter war es schließlich auch, das eine fast dreistündige Unterbrechung ins Drehbuch reklamierte bis Peter Saliger sich ganz offensichtlich seiner Produzentenrechte bewusst wurde. Wer den Peter kennt weiß, dass er nicht nur mit starkem Durchsetzungsvermögen ausgestattet ist, sondern in seinem beruflichen Reich über relativ viel Macht verfügt.



Eine wahre Demonstration seiner Macht lieferte er allerdings während der Regenpause ab, als alle Teamchefs im Partyzelt versammelt waren und Peter verkündete dass es in 20 Minuten mit dem starken Regen vorbei sein werde und daher etwa um 01:20 Uhr wieder gestartet werden könnte. Ein Zweifler drückte die Stoppuhr und staunte nicht schlecht, als nach 19:24min der starke Regen plötzlich in leichtes Tröpfeln überging. Peter Saliger der Wettermacher!



Leider führte allerdings das Wetter doch auch zu der einen oder anderen Verstimmung zwischen den Art of Cart Piloten und den Cracks der ÖTSM. Es hatte vom einsetzenden Regen weg den Anschein, als wären doch einige der „Businessclassfahrer“ mit ihren Karts im Regen etwas überfordert, was doch zu der einen oder anderen bizarren Situation führte und vor allem zu gar nicht so wenigen Kollisionen die (auf Grund ihrer Bauweise) immer für die ÖTSM–Karts schlecht ausgingen.



Es gab dann Vorwürfe, dass von Seiten der ÖTSM zu hart gefahren werde, allerdings muss man den Piloten zu Gute halten, dass in 24 Stunden keine einzige Stop & Go Strafe gegen die ÖTSM ausgesprochen wurde. Auch fielen in Richtung ÖTSM Worte wie „verrückt, verantwortungslos oder überheblich“, während man im ÖTSM Fahrerlager Sprüche wie „Reich und schön gegen Arm und schnell“ oder „Vorsicht Panzerkreuzer“ vernehmen konnte. Nach dem Rennen, als alles vorbei, war kühlten sich die Gemüter wieder ab und es ist davon auszugehen, dass wenn man wieder gemeinsam fährt, die Veranstalter danach trachten werden, dass nicht zusammengefahren wird.

Das Qualifying war mit Ausnahme der Poleposition wenig aussagekräftig, da wegen des drohenden Gewitters mit den unterschiedlichsten Setups gefahren wurde. Nur AEM Racing machte darauf aufmerksam, dass man nun endlich das erste Langstreckenrennen in dieser Saison gewinnen wollte.

Geza Toth startete um 20:05 Uhr und 48 Karts kamen ohne Zwischenfall durch die erste Kurve – aber nicht mehr durch die zweite. Die grösste Massenkollision seit den Blues Brothers sorgte für heitere Aufregung bei den Zuschauern und besorgte Gesichter bei den Teamchefs und Mechanikern.



Als der Karthaufen entwirrt war, fand man die Spitze bereits eine Dreiviertelrunde enteilt. Und kaum waren die hässlichen Geräusche von zersplitterndem Polyester und brechenden Achsteilen in den Ohren des Publikums verhallt, gabs den ersten Donnerschlag. Das für viel früher angekündigte Gewitter setzte ein und begann sich im Talkessel über dem Brandlhof auszutoben. Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet und sorgte damit für Dramen und Sternstunden. Es schüttete wie aus Kübeln und Regenanzüge nützen genau nichts.

Wer immer aus seinem Kart stieg, sah aus als hätte er gerade die Sumpfprüfung bei den Navy Seals bestanden. Der Regen wurde immer stärker und langsam bildeten sich Seen auf der Strecke. Als dann die Boxenzufahrt zu den ÖTSM – Zelten nicht mehr passierbar, und die Waage nur noch für geübte Kampfschwimmer erreichbar war, reagierte die Rennleitung und schickte zunächst das Safety – Car auf die Strecke. Man erkannte aber sogleich, dass hier auch mit dem Safety- Car nicht mehr geholfen war und unterbrach schließlich das Rennen.



Um 00:10 Uhr gab es dann den grandiosen Auftritt von Peter Saliger als Herr des Wetters, und damit kam es um 01:20 zum Restart des Rennens. Möglich machte das nicht nur Wettergott Saliger sondern auch die Truppe von FSZ-Chef Manfred Pfeiffenberger, die es mittels Unimog und Riesenkehrbesen schaffte, das Wasser auch wirklich von der Strecke zu bringen. Für diese Leistung, um diese Uhrzeit, gebührt ein großes Dankeschön und ein Riesenapplaus.



Was jetzt im Rennen folgte war die Nacht der langen Messer, Rückstände wurden aufgeholt oder eingefahren, Kollisionen mit trudelnden „Panzerkreuzern“ trieben die Materialkosten in die Höhe. Regenreifen wurden geliebt oder verflucht. Setups geplant und wieder verworfen. Wer diese Nacht nicht erlebt hat, der kann sich nicht vorstellen, wie hart sowohl physisch als auch psychisch Motorsport – und in diesem Fall insbesondere Kartsport – sein kann. Zwei junge Burschen taten sich hier ganz besonders hervor, man wird ganz am Ende des Berichtes noch von ihnen lesen.

Mit dem Morgen kam auch die Sonne und die Hoffnung, dass man ab jetzt mit den Slicks fertig fahren könnte. Doch weit gefehlt kaum war die Piste vollständig trocken, kam auch schon der nächste Regenguss. Erneut zählte nicht mehr nur Motorleistung sondern auch Fahrkönnen und eigentlich spielte es sich das ganze Rennen durchgehend gleich ab. Regen – Sonne – trockene Rennstrecke – Regen.



Mittendrin dann am frühen Nachmittag eine Riesenschrecksekunde, als eine Karambolage bei der Schikane vor der Tankstelle in die unter anderem 3 ÖTSM – Teams verwickelt waren, äußerst gimpflich abging. Die darauf folgende Safetycarphase gab Josef Kratky noch einmal die Chance den Porsche 911 Carrera 4S um den Kurs zu chauffieren.

Mit AEM – Racing und HKS – Motorsport gab es zwei Fixsterne im Klassement die mit ausgesprochener Präzision ihre Runden zogen, auch wenn sogar sie das eine oder andere Gefecht mit einem „Panzerkreuzer“ al a Art of Cart zu überstehen hatten. Nach 24 Stunden machte Geza Toth mit der schwarz-weiss karierten Flagge dem Thriller ein Ende und verkündete bei der Siegerehrung folgende Reihung:



Sieger der 24 Stunden von Saalfelden waren absolut verdient AEM Racing. Das Comeback von Teamchef Heinz Haunschmid (allerdings nur für dieses Rennen) brachte die Titelverteidiger wieder zurück auf die Siegerstrasse bei den Langstreckenrennen. Ab ca. 10:00 Uhr musste man mit einer leicht gekrümmten Hinterachse fahren, was den Piloten Manuel Haunschmid, Dominik Klima, Marcus Kling, Roberto Pesevski und Rene Symjin aber auch nicht all zu schwer fiel. Man hatte seit Halbzeit des Rennens bereits einen riesigen Vorsprung und so konnte man taktisch klug das Rennen nach Hause fahren.



Auf Platz 2 fuhr HKS Motorsport ins Ziel. Die Profitruppe aus Bayern mit Clemens Donner, Marcus Haimbuchner, Andreas Heisinger, Hannes Mayer und Sven Rudig ist absoluter Meister im Reparieren der Vorderachse. Nur so ist es erklärbar, dass unter dem Kommando von Teamchef Stefan Haimbuchner trotz des Wechsels von fünf(!) Spurstangen und eines Achsschenkels dieses Ergebnis heimgefahren werden konnte. Mit einem besseren Regensetup wäre man aber vielleicht sogar noch näher an die Sieger herangekommen.



Dritter und gleichzeitig Sieger der Masterswertung wurde SiteXs Business. Die oberösterreichische Mannschaft von Stefan Pointner brachte ein perfekt vorbereitetes Kart an den Start. Kein einziger Defekt, keine nennenswerten Schäden, disziplinierte Piloten (neben Pointner noch Gerhard Brzezovsky, Herwig Heckl, Gebhard Muster und Ralph Sasek) und das sehnlichst erhoffte Regenwetter für das man die richtige Strategie auf Lager hatte, machten diesen Riesenerfolg für das doch noch junge Team möglich.



Der undankbare vierte Platz ging an Cerberus IT p.b. KCM. Bis knapp vor Schluss lag man noch auf Rang 3, doch alleine das grenzte schon an ein Wunder, fuhr man doch schon seit den Morgenstunden mit einem defekten Achsschenkel, der zu bizarren Sturzwerten und damit zu einem äusserst abenteuerlichen Fahrverhalten führte. So gesehen konnte Teamchef Viktor Brandstätter auf die Leistung seiner Piloten Andreas Amon, Mario Jaburek, Michael Lackermaier, Christian Mörth, Thomas Taus und Patrick Wendy richtig stolz sein.

Die absolute Überraschung des Rennens lieferte Erdbau Moller mit Rang 5 ab. Die von Erich Moller geführte Truppe kam mit einem Satz Slicks und einem Satz Regenreifen aus, hatte fast kein Werkzeug mit und fuhr eigentlich nur zum Spaß mit. Mit Piloten wie Michael Brandner, Stefan Machacek, Rudolf Messner, Hermann Schartz, Patrick Wammerl und Rallyeprofi Andreas Waldherr, gaben sich dabei allerdings einige ganz schnelle Herren den Spass. Aber für ein kollisionsfreies und auch sonst nahezu problemfreies Rennen gabs am Schluss zur Belohnung auch noch Rang 2 in der Masterswertung.



Sechste wurden die Mannen von DKB p.b. Stöckl Hütte. Und dort war die Enttäuschung deutlich in den Gesichtern abzulesen. Immerhin hatten Hans Dechlers Piloten das Rennen sogar schon kurzfristig angeführt, aber der Motor hatte bei Regen offensichtlich ein Zündungsproblem und auch der Ersatzmotor blieb weit unter den Erwartungen von Hannes Dechler, Michael Gmundner, Hannes Gsell, Gerhard Nachbargauer und Andreas Stemmer. Den Piloten musste man höchstes Lob aussprechen, denn im trockenen zählten sie immer zu den schnellsten und nach 24 Stunden hatte das Kart keine einzige Beschädigung aufzuweisen.



Rang 7 ging mit Senza Juniors an das absolut jüngste Team der Veranstaltung. Mit Manuel Fuchsjäger (15), Ines Gruber (14), Jessica Klima (15), Bence Nagy (14), Daniel Simic (16) und Simon Wagner (16) kam man auf ein exaktes Durchschnittsalter von 15 Jahren. Vergaserprobleme in der Nacht warfen die Junioren zurück, doch bis acht Uhr früh lag man schon wieder auf Rang 3. Dann riss ein Unfall mit einem der Panzerkreuzer die Jugend aus ihren Träumen denn mit einer verbogenen Hinterachse, war kein Blumentopf mehr zu holen. Teamchef Fritz Wagner war trotzdem begeistert von der Moral und Disziplin seiner doch etwas jüngeren Piloten.

Hörle Racing p.b. Krone Hit kam auf Rang acht ins Ziel. Für Teamchef Andrej Hörle kam mit dem Regen der absolute Worst Case. Denn er selbst konnte verletzungsbedingt nicht fahren und seine beiden weiteren Regenpiloten sind nachtblind. Bis zum Morgen war man somit auf Rang 20 zurückgefallen und musste sich danach mühsam wieder nach vor arbeiten. Das ging natürlich nur, weil das Kart technisch in Ordnung blieb und die Moral der Piloten Claudia Aigner, Roman Fröhlich, Bernhard Hösch, Thomas Kastner Martin Komornik und Manuel Tenschert auf hohem Niveau war.



Auf Platz 9 fand sich nach 24 Stunden Regina Racing wieder. Dort erlitt man ein ähnliches Schicksal wie die Senza Junioren.An dritter Stelle liegend verlor man eine Seeschlacht gegen einen der Art of Cart Panzerkreuzer und musste zum Tauschen der Hinterachse in die Werft. Auf Rang 14 wieder im Rennen verordnete Commodore Jürgen Winkler seinen Steuermännern (und -frau) Eveline Enzenhofer, David Grießner, Roland Hammerl, Christian Hemetsberger und Bernhard Huber einen reifenschonenden Kurs bis ins Ziel.

Die Top Ten wurden von Traumbad.at abgerundet. Dort war Chef Thomas Gangl nicht so ganz zufrieden weil doch der eine oder andere eigene Fehler ein besseres Ergebnis verhinderte. So war das Liegenbleiben ohne Sprit sicherlich nicht sehr erbauend für den Rennverlauf und als man nach einer Kollision auch noch einen Achsschenkel wechseln musste, waren die Top Ten schon das Maximum des Erreichbaren. Andererseits durften sich die Piloten Robert Benesch, Georg Henke, Friedrich Muhr, Marcus Posch und Roman Schneider immerhin noch über Rang 3 in der Masterswertung freuen. Ganz so schlecht kann es also nicht gewesen sein.

Als elfte kam das TOC – Racing Team ins Ziel. Teamchef Tom Urbanek zeigte sich hellauf begeistert, hatte er TOC doch als deutlich schwächer eingeschätzt, als sein „Nummer 1 Team“ East Real. Aber Florian und Mathias Folkmann, Markus Korbelnik, Hubert König, Michael Schloissnik, Ewald Stückler und Andreas Urban, zeigten dem Chef und seiner „Einserpartie“, dass sie auch des Nächtens im Regen schnell sein konnten und 24 Stunden annähernd fehlerfrei durch fahren konnten. Zur internen Teamkollision nach der Steilstreckenhaarnadel gab es keinen Kommentar.



AK Racing unter Teamchef Marc Kalsberger mit den Piloten Andreas Baum, Gerald Brunner, Leo Esposito, Albert Höffernig, Thomas Stanzinger und Andreas Walcher belegte Rang 12. Leider konnte keine Stellungnahme des Teams zum Rennen erlangt werden.

Platz 13 ging an die Kartfriends Kärnten. Chef Ralph Greilberger beklagte 2 Reparaturen an der Vorderachse nach Zusammentreffen mit „Reich und Schön“ liess aber über seine Piloten Gerald Florian, Wolfgang Krenn, Johann Pauer, Daniel und Nik Treiber sowie Otto Wogotai nichts kommen. Unter Berücksichtigung der schwierigen Bedingungen war er mit ihnen hoch zufrieden.

Vierzehnte wurden die Herren vom SiteXs Racing Team und schrieben dies besonders ihrem Vergaser und ihrer Zündungselektrik zu. Ähnlich wie DKB hatte man im Regen schlimmste Motorprobleme und so konnte sich Teamchef Max Kaindlstorfer bei seinen Piloten Stefan Harlander, Martin Koschier, Mathias Lidauer, Hans Sykora und Kurt Wiesauer für die gute Moral nur bedanken.



Rang 15 holte sich das East Real Power Team von Tom Urbanek. Neben dem Chef teilten sich Nico König, Roland Lammel, Clemens Mark, Michaela Riegler und Walter Urbanek den Job am Lenkrad. Aber zu viel Unfälle (nicht alle fremdverschuldet), strategische Fehler in der Box und Probleme mit der Vorderachse verhinderten ein besseres Ergebnis. Doch wer East Real kennt, kann sich sicher sein, dass man aus dieser Niederlage gelernt hat und dementsprechend stärker wiederkommt.

RIHS Constructions war über Rang 16 schwer enttäuscht. Schließlich kommandierte Robert Schweller mit Adolf Anderst, Alois Gutscher, Otto Kafesy, Markus und Thomas Luntzer und Martin Rihs doch eine qualitativ hochwertige Truppe. Aber ein etwas schwererer Unfall mit dem Team Nummer 108 liess die letzten Hoffnungen auf eine bessere Platzierung endgültig schwinden.



Siebzehnte wurde SVNM p.b. Leoff. Und auch dort haderte Teamchef Gerold Hofbauer mit der Technik. Ähnlich wie auch bei anderen Teams funktionierte der Motor bei Regen nicht, was dazu führte, dass man schon seltsame Konstruktionen zur Wasserabweisung traf. Genützt hat es nix. Dass die Piloten Jürgen Bauer, Franz Böck, Norbert Engel, Marco Leoff, Ferdinand Pöppel, Daniel Trapp, Robert Schweller und Gerhard Zünger ihren Job sonst perfekt erledigt hätten konnte man auch am absolut unbeschädigten Kart erkennen.

Platz 18 holte sich die MSRR Speedacademy und auch hier kam das „Zweierteam“ vor der Chefpartie ins Ziel. Leopold Freistätter agierte als Teamchef und leitete die Einsätze von Eduard Felsner, Manuel Freywald, Michael Hofer, Lukas und Martin Niedertscheider sowie Sebastian Ulbrich. Vergaserprobleme im Regen, Spurstangen verbogen wie vom Kunstschlosser, ein erhöhter Verbrauch an Frontspoilern. Das Rennen der Speedacademy liest sich wie eine Mechanikermeisterprüfung, trotzdem war man im Team mit den Schülern der Speedacademy wesentlich mehr zufrieden als ihren Lehrern.



BKD Günzburg unter Chef Marco Leoff kamen auf Rang 19 ins Ziel. Leider konnte von ihm wie auch von den Piloten Sven Block, Thomas Danninger, Anton Höck, Michael Luber, Tobias Ott und Johannes Winkler keine Stellungnahme zum Rennverlauf und zum Unfall mit der Startnummer 108 erlangt werden.

Zwanzigste wurde Team Kitzkart by TB Event. Teamchef Martin Pfeiler war mit dem Ergebnis und seinen Piloten Andreas Baier, Martin Klapeer, Ronny Möller sowie Johann, Patrick und Thomas Trixl zufrieden. War es doch das erste Mal überhaupt, dass man an einem 24er teilnahm. Man wollte durchkommen und nicht letztes noch fahrendes Kart sein. Beide Ziele wurden erreicht. Fürs nächste Mal allerdings hat man schon Blut geleckt und dann wird die Zielsetzung sicher hinauf geschraubt.

Rang 21 ging an MSRR p.b. Telacc. Bobby Horak und seine Fahrer Manuel Draschl, Gerhard Freywald, Wolfgang Hübner, Fabian Ohrfandl und Alexander Schiessling lagen bei der Unterbrechung des Rennens sogar auf Rang 3, doch ab dem Neustart ging alles schief. Höhepunkt war sicher die gebrochene Hinterachse und danach fuhr man nur noch um die Flagge sehen zu dürfen.

Platz 22 ging an AMS Rottenmann. Für Gregor Stocker und die Piloten Alfred Grüsser, Zeljko Lukic, Christian Steiner, Alexander Schütz sowie Vater und Sohn Udo Voithofer, war nach einem schweren Unfall in der schnellen Tankstellenschikane Endstation. Man kann von Glück sprechen, dass außer dem Kart niemandem ernsthaft etwas passiert ist.



Dreiundzwanzigste wurde das Team Hypo Inowatt. Michael Dullnig, Martin Gradenegger, Alfred und Stefan Kramer, Christian Schaller, Christian Stuhl und Formelpilot Gerhard Tweraser bewegten sich zumeist im Mittelfeld des Rennens bis das Kart plötzlich heftigst in der Streckenbegrenzung steckte und von Pankl Racing (denen gehörte das Chassis) als Totalschaden abgeschrieben werden musste. Dem Piloten ist glücklicherweise nichts passiert.

Rang 24 ging schlussendlich an Pankl Kart Racing. Anfangs im Spitzenfeld dabei, beendeten zwei Motorschäden bereits nach 105 Runden das Rennen von Jürgen Heidenhofer, Anthony Miragaya ( der Herr kam aus Australien angereist), Manfred Mohr, Christoph Pichler (Teamchef), Markus Schöpf, Andreas Simhofer und Rene Steuble so frühzeitig, dass der eine oder andere nur ein paar Trainingsrunden vorweisen konnte.

Ladies:
5 Damen waren in 4 Teams am Start und wenn es auch an Quantität mangelt, die Qualität bei den Ladies, die stimmt. Egal ob Eveline Enzenhofer (Regina Racing) Ines Gruber und Jessica Klima (Senza Juniors), Michaela Riegler (East Real) oder Claudia Aigner (Hörle). Die Teamchefs waren hochzufrieden mit den Damen und der eine oder andere freute sich riesig wenn „seine“ Dame da draussen die Herren versägte.



Für die ÖTSM – Jury wird es daher dieses Jahr noch schwieriger werden die beste Fahrerin der Saison zu ehren. Zu gut sind alle Amazonen der ÖTSM unterwegs, als dass so einfach eine von ihnen herausragen würde. Für die Zukunft des Sports ist dies sicher auch ein wichtiger Bestandteil.


Jugend:
Schon seit Jahren fördern Sigi und Christian Konrad den Kartnachwuchs. Auch dem Autor dieser Zeilen ist sehr daran gelegen den Motorsportnachwuchs in diesem so motorsportfeindlichen Land zu fördern, schließlich waren auch seine Kinder Nutznießer dieser Unterstützung. Und so sollen all jene unter 18-jährigen noch einmal vor den Vorhang, die in diesem unglaublich schwierigen Rennen auch ihr Scherflein zum Erfolg ihrer jeweiligen Teams beigetragen haben.

Dominik Klima:
Der Mechanikerlehrling aus Niederösterreich war das Teambaby im Siegerteam AEM. Was er speziell in der Nacht im Regen ablieferte war sensationell. Fallweise ließen seine Rundenzeiten befürchten, dass er da draussen im Regen irgendwo eine Abkürzung gefunden hatte.

David Griessner:
Der Schüler aus Saalfelden bestätigte voll und ganz die Erwartungen seines Teams Regina Racing. Und die sind bei einem Piloten aus der Kaderschmiede von Michael Schumacher alles andere als gering. Egal ob Regen oder trocken, David zeigte warum er bei der Motorsportikone schlechthin Kart fahren darf.

Manuel Fuchsjäger:
Der ehemalige Zweitaktpilot durfte eigentlich nur als Belohnung für seine Mechanikerdienste starten, doch sein Einsatz im Senza Juniors Team war Gold wert. Als schwerer Regenspezialist half er mit, sein Team weit nach vorne zu bringen.



Ines Gruber:
Jüngste Starterin des gesamten Feldes, ebenfalls für Senza Juniors unterwegs, zeigte die Rotax Junior Pilotin der Racing KG, dass sie den schweren Unfall von Hartberg ganz locker weggesteckt hat. Erneut ging die Schülerin aus Gars am Kamp forsch zu Werke und war über lange Zeit die schnellste in ihrem Team.



Jessica Klima (Senza):
In der AKC Teamkollegin von Ines Gruber, und so nebenbei Schwester von Dominik Klima ist die Zwölfaxingerin natürlich schwerst benzinverseucht. Leider war sie nicht topfit und so konnte sie ihrem Team nicht so helfen wie man es sonst von ihr gewöhnt ist. Anzumerken ist aber, dass andere Mädchen, wenn es ihnen so gegangen wäre, wahrscheinlich gar nicht eingestiegen wären.

Bence Nagy (Senza):
Ebenfalls erst 14 Jahre alt ist der kleine Ungar unter allen Bedingungen schnell. Obwohl er kein Wort Deutsch spricht, hält er sich eisern an die in radebrechendem Englisch gegebenen Anweisungen und ist schon von außerhalb als gnadenlose Kämpfernatur zu erkennen. Er wäre bei vorhandener finanzieller Unterstützung sehr weit oben im Motorsport wiederzufinden.

Daniel Simic (Senza):
Der Wiener musste erstmals überhaupt im Regen fahren und konnte da schon nicht mehr auf optimales Material zurückgreifen. Daher gebührt ihm für die erbrachte Leistung doppeltes Lob.

Simon Wagner (Senza):
Wer Wagner nicht kennt, hat offensichtlich mit der Kartszene nicht viel am Hut. Was der Oberösterreicher allerdings des nächtens im Regen zeigte, grenzte entweder an Wahnsinn oder an Zauberei. Er war der einzige der mit Dominik Klima mithalten konnte, fallweise sogar schneller war und fuhr Linien die offensichtlich keinen physikalischen Gesetzen unterlagen. Die Überholmanöver nachts, bergab bei Regen, auf der Rutschfläche führten zu Gänsehaut bei den Betrachtern.

Marcus Haimbuchner:
Der junge Bayer von HKS Motorsport macht von Jahr zu Jahr Riesensprünge in seiner Entwicklung. HKS wurde Gesamtzweiter und hatte absolut schnelle Kartcracks verpflichtet, doch Teambaby Haimbuchner versägte sie alle. Der Lehrling mit dem Helm in deutschen Farben, zeigte dass er zu den ganz großen in der ÖTSM gehört.



Manuel Freywald:
Als ältester Schüler der Speedacademy hat er den Angriff der Schüler gegen ihre Lehrer angeführt. Auch wenn es dort oder da manchmal noch nicht so ganz rund läuft, Freywald stellt sich und seinen Lehrern ein hervorragendes Zeugnis aus.

Lukas Niedertscheider (MSRR Speedacademy):
Der 14-jährige Osttiroler fuhr erst sein drittes Kartrennen. Dafür holte er in der letzten Rennstunde noch einen Platz auf und brannte Teamchef Bobby Horak im Telacc-Kart noch eine Runde drüber. Fuhr erstmals im Regen und zeigte Reflexe die irgendwo ein bisschen an Klima und Wagner erinnerten. Den eigenen Papa (und der bewegt im Histo-Cup einen fetten Porsche) hat er sowieso abmontiert.

Sebastian Ulbrich (MSRR Speedacademy):
Der Sohn von Leo Freistätter stand seinen beiden Schulkollegen um nichts nach und machte ebenfalls beste Figur. Offensichtlich kann man Motorsportgene vererben und Sebastian dürfte davon nicht zuwenig bekommen haben.

Nico König:
Seit heuer bei East Real unterwegs ist der junge Steirer wirklich verdammt schnell. Aber irgendwie muss er noch an seinen Starts arbeiten, denn beim dritten Start in diesem Jahr gab es die dritte Kollision. Wenn er das noch in den Griff bekommt, wird aus dem Rohdiamanten ein perfekt geschliffener Karfunkelstein.

Martin Komornik:
Er startete für Hörle Racing und trug nicht unwesentlich dazu bei, dass sich das Team nach dem Debakel von Platz 20 wieder in Richtung Platz 8 bewegte, obwohl auch er sein Regendebüt hatte



Hiermit sei den Organisatoren aber auch allen Teams dafür gedankt, dass sie es riskieren mit jungen und daher unerfahrenen Piloten in ein solches Rennen zu gehen. Der Rennverlauf bestätigt, dass das Vertrauen in die Jugend Früchte getragen hat. Und wenn sich nächstes Jahr alle in Saalfelden wieder treffen, wird man sehen wie viele Zinsen die Investition in die Jugend gebracht hat, wenn sie den älteren Piloten um die Hörapparate fahren.

In diesem Sinne möge der Countdown für die 24 Stunden von Saalfelden 2010 beginnen, damit sich alle ab jetzt schon auf DAS österreichische Kartrennen der Superlative freuen können.


Fotoalbum I
Fotoalbum II

Autorenverweis
ÖTSM: Die Hölle von Saalfelden - der Bericht

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