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Jörg van Ommen Serie in Oschersleben

Die JvO Serie ist DIE Nachwuchsserie schlechthin in Deutschland, für die Sieger ist der Einstieg in den Formelsport so gut wie geebnet. Steve Schweinzer konnte als Neueinsteiger und einziger Österreicher den sensationellen 6. Rang belegen.

Werner Trügler


JvO Kartserie
Wie funktioniert das?

Jörg van Ommen hat in Deutschland etwas besonderes geschaffen. Eine Kartserie die sowohl Chancengleichheit bietet, Motorsport auf höchstem Niveu garantiert und für den Nachwuchs eine ideale Brücke zum Formelsport schlägt. Wie geht das?






Einheitsmaterial
Die Basis für spannende Rennen


Das Chassis ist in der JvO freigegeben und das wars auch schon. Von Reifen über die Anzahl der Reifensätze bis zum Motor gibts Einheitsmaterial. Der Reifentyp ist bei jedem Rennen ein anderer und wird vom Veranstalter ausgewählt - so kommen alle Reifenhersteller zum Zug und niemand wird benachteiligt. Beim Motor gehts noch einen Schritt weiter, der wird nämlich auch vom Veranstalter gestellt und bei jedem Rennen neu verlost. Zwischen 2 Rennen werden die KZH 100cm³ Zweitaktmotore in den Klassen Super Serie und Challenger peinlich genau gewartet was geringste Abweichungen zwischen den rund 60 Motoren garantiert. Das Mindestgewicht von Kart + Fahrer ist mit 145kg festgelegt was Chancengleichheit bis 70kg Lebendgewicht der Fahrer bietet im 75kg schweren und 32PS starken Renngerät. Der Gipfel ist jedoch die Bahnsperre vor einem JvO Rennen. Kein Teilnehmer darf die 4 Tage vor dem Rennen auf der jeweiligen Strecke fahren. Damit wird ausgeschlossen dass Fahrer die es sich leisten könnten immer vor einem Rennen die Rennstrecke belagern und exzessiv trainieren bzw. umfangreiche Setup Tests durchführen.




Österreicher in der JvO
Steve Schweinzer versuchts 1 Jahr nach Jochen Fuchs


Österreicher in der JvO sind eine Seltenheit. Durch den Aufstieg Deutschlands zur Formel 1 Großmacht boomt der Kartsport in unserem nördlichen Nachbarland wie nie zuvor. Unzählige Eltern wollen in ihren Sprößlingen einen zweiten Michael Schumacher sehen und tatsächlich läuft dadurch eine riesige Selektionsmaschinerie wie bislang nur aus Italien - Europas Kartland Nr. 1 - bekannt.
Jochen Fuchs hat sein Glück 2001 in der JvO versucht. In Österreich so gut wie unschlagbar hat Jochen mehrere Jahre hindurch seine Klasse dominiert und 4 Meistertitel eingefahren. Bei den deutschen Nachbarn konnte er immerhin als bestes Ergebnis einen fünften Rang vorweisen.








2. Saisonrennen
in Oschersleben


Das 2. Saisonrennen im Motopark Oscherleben war gekennzeichnet von einer äußerst professionellen Organisation. Der Zeitplan wird in der JvO exakt eingehalten, so gab es in 5 Klassen zu je 7 Trainingsheats keine einzige Verzögerung.
Der Samstag steht den Piloten als Trainings- und Abstimmungstag zur Verfügung, Qualifying und Rennen werden am Sonntag gefahren.




Das richtige Setup
Steve und die Abstimmung

In den ersten Trainingsläufen war Steve Schweinzer um die Ränge 12-15 klassiert, vor allem die Zwillinge Marc und Dennis Busch zeigten hier gross auf. In allen Trainings ganz vorne und scheinbar durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind sie die Favoriten in der heurigen Saison. Im Lauf des Tages kommt Steve aber immer näher an die Spitze heran und kann im fünften Trainingslauf mit der viertschnellsten Zeit erstmals aufzeigen, der Rückstand auf Marc Busch beträgt nur mehr 0,28s statt der 1,2 Sekunden in den ersten Läufen. Gute Vorzeichen für das sonntägige Rennen.




Qualifying
Regenwetter und Reifenpoker


Das Qualifying in der Challenger Serie war ein echter Krimi. Im Regen gestartet setzte sich Steve nach 3 Minuten an die Spitze der Rangliste ehe sich Marc und Dennis Busch am Österreicher vorbeischieben konnten. Diese Reihenfolge blieb bis zur 12. von 15 Minuten aufrecht, der dritte Startplatz schien in Reichweite.
Aufgrund der auftrocknenden Strecke pokerten viele Piloten in den letzten Trainingsminuten, fuhren an die Box und ließen Slicks montieren. Das war die richtige Wahl! Die ersten 18 Startplätze wurden von Slick-bereiften Karts belegt, Rang 19 war die beste Zeit auf Regenreifen und gleichzeitig Steves Startplatz




Rennen 1
Dennis Busch als glücklicher Sieger

Der erste Lauf war gekennzeichnet von einem packenden Duell zwischen Philipp Vossenberg und Dennis Busch an der Spitze. Vossenberg konnte sich zwar im Rennen knapp durchsetzen wurde aber dann wegen 0,5kg Untergewicht aus der Wertung genommen. Die ersten 10 Piloten wurden innerhalb von 10 Sekunden abgewunken.




Von 19 auf 6 in 18 Runden
Der grosse Auftritt vom kleinen Steve ;-)


Auch das zweite Rennen wurde in der Reihenfolge des Qualifyings gestartet mit Dennis Busch in Pole vor Philipp Vossenberg. Steve Schweinzer wie im Lauf davor an der 19. Position.
Mit geändertem Setup zeigte Steve in diesem Lauf sein grosses Talent. Ein Fahrer nach dem anderen wurde ausgebremst und schon nach 8 Runden lag der Steirer in den Top 10 als ein Unfall im Mittelfeld einen Rennabbruch nötig machte. Nach dem Neustart ging es in der gleichen Tonart weiter, 4 Runden vor Schluss wurde schliesslich Shirley van der Lof, die Enkelin des ersten niederländischen Formel 1 Fahrers Andries van der Lof, überholt, Mark Iden als Fünftplatzierter war dann aber um 1,8 Sekunden zu weit vorne. Rang 6 im erst zweiten JvO Rennen darf dennoch als sensationelles Ergebnis gelten.




Gelungener Einstieg
in die stärkste Deutsche Kartserie

Mit Rang 6 hat Steve Schweinzer eine gelungene Visitenkarte abgegeben. Der nächste Lauf zur Jörg van Ommen Kartserie findet am 21.-23.6.2002 in Kerpen, der Heimat von Michael und Ralf Schumacher statt. Möge unserer Nachwuchshoffnung das Glück nahe der niederländischen Grenze hold sein.

Fotos aus Oschersleben

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