Report | 25.04.2002

Steve Schweinzer in der Jörg-van-Ommen-Serie

Nach einer 13-stündigen Zugreise, mit vielen schönen Eindrücken von Österreich und Deutschland kam ich in Ampfing am Bahnhof an. Ein neuer Solgat-Transporter blinzelte mich an und ließ mein Herz höher schlagen..

Steve Schweinzer


Ein freundlicher Empfang in Ampfing

Ich wurde von der sehr freundlichen Frau SOLGAT empfangen und auf die Wichtigkeiten hingewiesen. Endlich konnte ich alle Fragen loswerden, die sich mir in der neuen Situation stellten.
Besonders beeindruckte mich das Fahrerlager. Es hatte überdimensionale Ausmaße, die einen beinahe an die Königsklasse, die Formel 1 erinnerten.

Einige Menschen bauten in 30 Minuten ein Teamzelt der Güteklasse 1 vor einem riesigen Sattelschlepper auf. Ich stand nicht länger staunend da, sondern packte mit an. Ein Team-Vip-Zelt wurde aufgebaut, in dem Unmengen von frischen Obst, Süßigkeiten, Grillspezialitäten Platz finden mussten.

In der ersten Nacht schliefen alle in einem Hotel. Trotz der Anreisemüdigkeit wurde beim Essen noch kräftig gescherzt. Die nächste Nacht musste ich aufgrund meiner extremen Finanzknappheit im LKW verbringen.






Endlich fahren!

Am Samstag war endlich fahren angesagt. Vor dem 1. Turn war ich mit meinem Mechaniker die wichtigsten Einzelheiten, wie die Sitzposition oder die Länge der Pedale bezogen auf eine bessere Dosierung, durchgegangen. Dennoch war der erste Turn mäßig beeindruckend, wahrscheinlich, weil es meine ersten Runden auf der Strecke waren. Außerdem hatte sich bei uns ein Fehler eingeschlichen, der uns den gesamten Tag lang plagen sollte: Da das Kart ein neues BIREL CHASSIS hatte, wurde der kleine Behälter unter dem Lenkrad noch nicht aufgebohrt, was zur Folge hatte, dass der Motor exakt 8 Minuten lief und dann weg war. Nur mit viel Schmieren bekam ich die Maschine noch zum Laufen. Leider wurde der Fehler erst am Abend entdeckt.

Zu Mittag kam meine Managerin Barbara Mori und ging mit mir alle Sponserbeklebungen durch, angefangen von Sparkasse, IKC bis zu meinem Hauptsponsor REMUS SPORTAUSPUFF, dem ich besonders dankbar bin. Frau Kresch und dem Marketingleiter habe ich es unter anderen zu verdanken, dass ich in der Internationalen Deutschen JvO Rennserie an den Start gehen kann. Während des Tages fightete ich mich ganz gut und vor allem gerne mit den Profis der Deutschen 2-Takt Kartszene. Bei manchen Trainingsgegnern, wie zum Beispiel Dennis Busch, der mit 2 Laufsiegen die Veranstaltung tags darauf beendete, wusste ich erst am Ende mit wem ich es eigentlich zu tun hatte.

Doch nicht nur trainieren stand am Samstag auf dem Programm. Der Samstag beinhaltete 8 * 15 Minuten Training und dazwischen hatte man immer nur 1 Stunde Zeit um administrative Probleme bezüglich meiner Lizenz klären zu können, die mich schon Zweifeln ließen, ob es überhaupt möglich war am Rennsonntag teilzunehmen. Auch mit meinem Helm gab es Probleme, die ich dank der Hilfe von JOSEF KOGLER (Schriften Kogler) und StyriaKARTing ab nun nicht mehr haben werde. Sie stellten mir einen neuen Helm zur Verfügung.




Dramatischer Rennsonntag mit unerwarteten Genickschmerzen am Ende

Der Rennsonntag konnte vor Dramatik kaum überboten werden. Im Qualifying waren die Abstände teilweise so extrem knapp, dass es mir kalt über den Rücken lief beim Gedanken ans Rennen bzw. an den Start. Einmal verbremst und es sind schon 5 Mann durch, das hieß konstante Rundenzeiten und man ist vorne dabei. Für mich persönlich lief es beeindruckend gut. Ich konnte die in mich gesetzten Erwartungen überbieten. Dennoch kam 2 Runden vor Schluss auf aussichtsreicher Position die Hiobsbotschaft: Die Rundenzeiten verschlechterten sich und ich fuhr nicht mehr die Topzeiten mit. Grund dafür war der gewaltige Grip der mindestens 2 Millimeter am Boden lag. Man konnte den Gummi förmlich von der Strecke kratzen.

Auch im 2-ten Lauf konnte ich das Rennen wegen extremer Genickschmerzen nicht abschließen . Dies veranlasste mich dazu nun ein tägliches Genicktraining mit Fahrradschlauch auf primitive Art zu absolvieren. Auch eine neue Genickstütze wird beim Rennen zum Einsatz kommen, die tatsächlich stützend wirkt.

Insgesamt gesehen fand ich die fahrerische Dichte, mit den 30 talentierten Piloten, die alle gewinnen wollten, am faszinierendsten. Auch die Länge und Ausstattung der Rennstrecke, mit dem dreistöckigen Turm für die Zeitnehmung und die Administration beeindruckten mich sehr. Einen Mann möchte ich noch nennen, Jörg van Ommen, seinem Einsatz verdanken viele jugendlichen Kartfahrer diese Serie mit allen Aufstiegschancen.

Das nächste Rennen wird in Oschersleben stattfinden. Das Wichtigste ist hinaus kommen, schnell fahren, überzeugen, heimfahren. Wobei das Heimfahren die traurigste Geschichte an dem Ganzen ist :)



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